Für eine positive Coaching-Erfahrung benötigt es nicht zwangsweise eine persönliche Coaching-Person zur Reflexion von Problemen und Herausforderungen. Wir wissen, dass Coaching auch aus einem regelmässigen Austausch von Gleichbetroffenen bestehen kann. Wenn du und deine Matching-Person nicht genau wissen, wie das funktioniert, haben wir hier einen konkreten Vorschlag.
1 Thema festlegen
Einigt euch zuerst, welche Person Themengeber:in ist. Das Thema kann eine Herausforderung oder ein Problem sein, bei dem die Person einen Erfahrungsaustausch wünscht. Wichtig ist, dass die Person aktuell nach Wegen sucht, wie sie es aktiv bewältigen kann.
2 Verständnis herstellen
Der*die Themengeber:in stellt ein Thema kurz vor. Die andere Person soll, wenn nötig, Nachfragen stellen können. Wenn ihr nachfragt, dann schaut, dass diese keine Bewertungen enthalten („Du bist also auf der Suche nach …“), sondern lediglich dem eigenen Verständnis dienen („Habe ich richtig verstanden, dass du …“).
3 Erfahrungsaustausch
Danach teilt die andere Person seine Impulse. Sie spricht immer aus ihrer Perspektive und über ihre eigenen Erfahrungen. Es geht nicht darum, Ratschläge zu erteilen oder das Problem des*der Themengeber:in zu analysieren. Wenn du eine Rückmeldung gibst, dann überlegst du dir schlicht, welche Situation du selbst bereits durchlebt hast, die potenziell relevant sein könnte. Du beschreibst die eigene Situation, erklärst, wie du diese durchlebt und bewältigt hast, welche Entscheidungen du getroffen hast und weshalb.
Hier folgen nun allenfalls mehrere Runden des Austauschs. Auch der/die Themengeber:in bringt ihre persönliche Perspektive ein, erzählt, welche Erfahrungen sie/er bereits gemacht hat und kann auf Rückmeldungen der anderen Person reagieren. Wie viele Austauschrunden hier folgen, ist völlig offen.
4 Synthese
Irgendwann ist es jedoch sinnvoll, das Thema und den Austausch zusammenzufassen. Die/der Themengeber:in kann nun nochmals reflektieren, was er/sie aus den Impulsen und dem Erfahrungsaustausch mitgenommen hat. Vielleicht gibt es sogar ein paar konkrete Schritte, die abgeleitet werden können. Wichtig ist, sich bei der anderen Person zu bedanken.
5 Abschluss / Neuanfang
Nun können die Rollen getauscht werden. Die andere Person bringt, wenn gewünscht, ein Thema ein, das sie gerne besprechen würde und das Coaching beginnt von neuem.